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Sozialzentrum Haus Klosterreben Rankweil

2005

Pflege/Gesundheit

6830 Rankweil, AT

1. Preis EU-weiter Wettbewerb

Marktgemeinde Rankweil

      • Städtebau/Architektur

        Das neue Sozialzentrum Rankweil bildet mit den bestehenden Gebäuden (Gasthaus Hörnlingen und Metzgerei Schäfer) stadträumlich einen neuen Platz, einen Raum, der sich zur Bahnhofstrasse öffnet und sich in die vielen fußläufig gut erreichbaren  Funktionen dieser Strasse (altes Kino, Gasthaus Freschen, Bäckerei u.v.m) einreiht. Zwei tief ins Gebäude reichende Öffnungen prägen die Struktur des zweigeschossigen Gebäudes. Sie markieren kommunikative Freibereiche, der eine lässt von Süden die Natur tief ins Innere des Gebäudes drängen, der andere öffnet sich nach Westen und ist intimer.

        Architektur/Funktion

        Der Vorplatz fließt, begleitet von einem Brunnen, ins Innere zum zentralen Foyer. Um dieses reihen sich in beiden Geschossen die einzelnen Wohngruppen, im Erdgeschoss der Empfang, ein Mehrzweckraum und die Kapelle. Der Entwurf für die Wohngruppen folgt im wesentlichen dem Wunsch des Dementen nach Licht, Orientierbarkeit und Abwechslung.  Die einzelnen Zimmer jeder Gruppe umarmen  L–förmig  die öffentlichen Bereiche wie das Wohnzimmer, die Ess- und Kochbereiche etc. Ähnlich einem Möbel sind diese gemeinsam genutzten Zonen flexibel, sollen Anpassungen und Mehrfachnutzungen zulassen ohne die nach außen gerichtete Privatheit der Zimmer zu beeinträchtigen. Über die ins Gebäude reichende Öffnungen wird der eigenständige Charakter der Gruppen, trotz Blickkontakt zum Nachbarn erreicht. Entsprechend der Ausschreibung umschließen zwei Wohngruppen im Erdgeschoss den ”Beschützten Garten” mit Terrassen, Hochbeeten und gärtnerischer Didaktik. Diesem nach Süden offenen kommunikativen Bereich steht der intimere, nach Westen gerichtete Therapie- und Gymnastikhof gegenüber. Das Untergeschoss, als „Sockel“ ausgebildet für die oberirdischen Geschosse, beinhaltet neben der Tiefgarage die Großküche sowie die Wäscherei, die Räume für das Personal und Lagerräume. Ein großer, teilbarer Raum für therapeutische Zwecke ist zum Innenhof gerichtet, welcher bis ins UG reicht, und wird von diesem belichtet.

        Konstruktion

        Flachgründung eines unterkellerten 2 geschossigen Bauwerkes in Stahlbetonskelettbauweise. Keller in Massivbauweise. Begrüntes Flachdach. Die geschlossenen Anteile der Fassade bestehen aus weißem, oberflächenbehandeltem Beton, offene Fassadenbereiche aus einer Holz-Glasfassade.

      • Materialität

        Die äußere Hülle wird von der Farbe des weißen Sichtbetons und von der mäandernden Struktur der vorgefertigten Holz-Glaspaneelelemente geprägt. Im Inneren dominieren warme, haptische Materialen. Der Mäander ist sowohl von außen als auch im Inneren wahrnehmbar. Aus ihm entwickeln sich in den Zimmern Nischen deren tiefe Fensterbank eine Ablage wie ein Tisch ausbilden. 

        Fassade

        Die Fassade besteht aus Feldern mit fest verglasten und öffenbaren Fensterflächen welche in einem rhythmischen Wechselspiel vor- und zurückspringen. Dadurch erhalten die Glasflächen der Fassade eine reliefartige, dreidimensionale Struktur. Ein mäandrierender Rahmen aus eloxiertem Alu und Holz bildet das verbindende Element, welches diese Glasfelder wie ein Band zu einem großen Ganzen zusammenfasst. Modernste Glastechnologie mit Ganzglasoptik der Firma Walch, gepaart mit professioneller Holzbautechnik von Kaufmann Bausysteme, ermöglichen es, diese fassettenreiche Fassade zu realisieren.

        aus dem Jurybericht

        "... dem Verfasser gelingt das Kunststück – trotz der durchgehenden Zweigeschossigkeit – eine sehr luftige, lockere Anlage mit schönen grosszügigen Aussenräumen zu schaffen. Besonders anerkannt wird der gute ortsräumliche Bezug zur Bahnhofstrasse und zu den umgebenden Gebäuden sowie der gute zusammenhängende Grünraum im Südosten. Die Raumabfolge und die Blickrichtungen im Foyerbereich bestechen, der Mehrzweckraum ist gut positioniert, die Wohnbereiche in den einzelnen Gruppen sind vielfältig orientiert und gut geschnitten. Der leichtfüssige architektonische Ausdruck überzeugt und lässt eine hochwertige Wohnqualität in Innen-und Aussenräumen erwarten ..."